Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender des Marathon-Club Menden, fordert und fördert seine Athleten vor allem auch in Zeiten wie diesen. „Diese Entwicklung hätte ich niemals für möglich gehalten!“ beschreibt er Nadine Truppat, inzwischen eine MCM-Ausnahmeathletin. „Wir haben uns bei gemeinsamen Trainingseinheiten mit den Oberliga Handballerinnen im Huckenohlstadion kennengelernt. Dann kam ihre Frage nach der Trainingsunterstützung für das erste „Laufabenteuer“, dem Köln Marathon. Aus dem ersten Erfolg mit einer Zeit gleich sicher unter der 4 Stunden Schallmauer hat sich inzwischen eine Trainer-Athleten Beziehung entwickelt, die an Vielschichtigkeit, Herausforderungen, Überraschungen, Trainingsmotivation, Trainingsaufwand und natürlich auch herausragenden sportlichen Leistungen kaum zu überbieten ist. Sie hat einen unbändigen Willen. Dabei lässt sie sich sportlich im Training und erst Recht nicht im Wettkampf von ihrem eingeschlagenen Weg abbringen!“ so Hans-Jürgen Kasselmann weiter.
Sie war inzwischen beim 24-Stunden Schwimmen aktiv, bewältigte Triathlonwettkämpfe und auch schon Trailläufe in den Alpen. Jetzt folgte mit dem Cross-Duathlon (4,1 km Laufen – 14.4 km MTB Rad – 4,1 km Laufen) in Schleiden ein weiteres Novum in ihrem Ausdauerprofil. Der in der Eifel ausgetragene Wettkampf über matschige Lauf- und Radstrecken mit knackigen Anstiegen und Downhillpassagen erhielt die Kategorie „härtestes Rennen, das ich je gemacht habe!“. Trotz am Ende brennender Beine ist die Einsteigerin mit dem Altersklassensieg in der W40 und dem 8. Platz in der Gesamtwertung mehr als zufrieden.
Eine Woche später folgte dann mit der Teilnahme am Göltzschtal-Marathon die Krönung einer durch viele Corona-bedingte Absagen, Umplanungen und auch Enttäuschungen gekennzeichnete Saison. Ähnlich dem Konzept des Cuxhaven Marathons wurde kurz vor dem totalen Veranstaltungsstop dieser Marathon mit begrenzten Startplätzen in Sachsen doch durchgeführt. Auch wenn die Strecke über Waldwege und Straße eigentlich nicht für Bestzeiten geeignet ist, nutzt Nadine Truppat dieses Angebot kurzentschlossen und läuft doch noch ihren Marathon – und wie! Mit einer Zeit von 3:35:58 Std unterbietet sie ihre Zeit aus dem Vorjahr um knapp 18 Minuten, erreicht Platz 2 in ihrer Altersklasse W40 und läuft sogar auf Platz 6 in der Gesamtwertung bei den Frauen.
„Da ist bei einer verbesserten Renneinteilung und vielleicht einer deutlicheren Konzentration auf den Marathon sicher noch viel Luft nach oben! Ich bin aber auch gespannt auf die Herausforderungen in der Trainingsarbeit für eine Saison 2021 – verrückte Ideen sind schon genügend in der Vorplanung. Da sie inzwischen über das klassische MCM-Gen aus der Gründungszeit des Vereins verfügt, bin ich mehr als gespannt auf das Kommende!“ resümiert ihr Trainer Kasselmann.