Für MCM Trail Runner und Coach Daniel Böcker ging es zum Anfang der Trail-Ultra Saison zum kleinen (17 Teilnehmende) aber feinen Wettkampf „Rund um Plettenberg“ über 58 Kilometer. Er nimmt uns mit auf die Strecke und gibt einen Einblick in seine Vorbereitung auf die kommende Ultra-Trailsaison.
Das Rennen wurde von Stefan Niederhofer organisiert, der unter anderem auch die „Schnadeweg Challenge“ (https://laufenamwengeberg.com/die-schnadeweg-herausforderung/) ins Leben gerufen hat. Bei dieser Herausforderung werden auf unterschiedlichen Distanzen die sogenannten Schnadewege abgelaufen. Das sind markierte Wanderwege, die die Städte auf ihren Stadtgrenzen umrunden – und davon gibt es bei uns in der Region wirklich einige!
Ich hatte das Rennen bewusst als Supported Longrun mit Vorbelastung (72k Rad am Samstag) angesetzt. Mein Ziel war, die 58 Kilometer mit 1.650 Höhenmeter in unter 7 Stunden zu laufen und dabei maximal 75-80% Wettkampfintensität zu erreichen. Außerdem stand noch ein kleiner Ausrüstungstest (Neuer Laufgürtel mit Stockhalterung) auf dem Programm sowie der letzte Feinschliff an der Ernährungsstrategie für die kommenden Wettkämpfe.
Bei guter Sicht dürfte „Rund um Plettenberg“ sicher einige tolle Aussichten bieten, doch durch die Wetterbedingungen war kaum etwas zu sehen. Der Blick richtete sich meist auf die teils sehr schlammigen Forstwege. Auch durch den Borkenkäferbefall hat sich die früher so wunderbar bewaldete Landschaft in der Region zudem drastisch verändert. Die kahlen Hügel drückten enorm auf die Stimmung.
Unter diesen Voraussetzungen musste ich die 4er-Spitzengruppe um meinen Kumpel Christoph Janthur sehr früh ziehen lassen und hatte als Folge beim ersten Verpflegungspunkt (KM11) etwa 5 Minuten Rückstand.
Während zu Beginn noch annehmbare Bedingungen mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt herrschten, verschärfte sich die Wettersituation nach etwa 2 Stunden drastisch. Hagel, Schneeregen und Schnee wechselten sich bei kräftigem Wind von der Seite ab. Hier kamen dann auch Zweifel auf, ob die kurze Hose heute die richtige Wahl war.
Bis Kilometer 25 war alles sehr gut und zügig laufbar, dann folgten einige lange und giftige Anstiege. Hier hatte ich noch einmal eine Hochphase, musste dann aber Vernunft walten lassen, um die kommende Trainingswoche nicht zu gefährden.
Bei Kilometer 33 folgte dann der zweite Verpflegungspunkt. Stefan teilte mir mit, dass ich etwa 20 Minuten Rückstand auf die führenden 4 Läufer habe. An der Verpflegungsstation verbrachte ich nur knapp 2 Minuten, inklusive essen und Flaschen wechseln – hier habe ich mittlerweile wirklich alles sehr gut eingestellt und verliere kaum noch Zeit.
Auf den letzten 25 Kilometern machte sich dann die Trainingswoche ordentlich bemerkbar und der letzte große Anstieg über mehrere Kilometer drückte das Tempo ordentlich nach unten.
Mit 6:48 Stunden reichte es dann noch für den 5. Platz. Unter den Bedingungen bin ich dann mit der Performance grundsätzlich zufrieden.
Dieser hervorragend organisierte Ultra ist wirklich empfehlenswert. Dabei muss ich die Verpflegung wirklich ausdrücklich hervorheben. Eine unfassbare Auswahl und sogar an die Veganer wurde gedacht. Hier kann sich kann sich so manch ein großer Lauf eine Scheibe von abschneiden. Herzlichen Dank an Stefan für die tolle Organisation und seinen Einsatz bei Wind und Wetter!