„Das war ein Einstand, wie er optimaler gar nicht gelingen konnte!“ freuten sich Philipp Henseleit vom Marathon-Club Menden und sein Trainer Hans-Jürgen Kasselmann nach dem Blick auf die Uhr um die Wette, nachdem die Anzeige bei 2:34:30 Stunden stehen geblieben war. Das reichte im Gesamteinlauf des international wieder hochkarätig besetzen 32. Hamburg Marathon unter den 9.155 männlichen Finishern zu Platz 44 und in der inoffiziellen Rangliste der deutschen Teilnehmer immerhin zu Platz 13. Für den Vereinskameraden Felix Knode blieben die Uhren bei 2:48:26 Stunden und Platz 191 in der Gesamtwertung stehen.
Schwierige Witterungsbedingungen beim 32. Hamburg Marathon
Dabei waren die Rahmenbedingungen für das Debut auf dieser klassischen Laufdistanz für Philipp Henseleit alles andere als optimal. Nasskaltes Wetter mit Wind, Regen und heftigen Hagelschauern machten die diesjährige Auflage der traditionellen Laufveranstaltung für die mehr als 20.000 Starter in allen Wettbewerben zu einer echten Herausforderung. „Auf dem Weg in den Startblock war von Anfang an klar, dass das eigentlich kein Lauf für Rekorde werden würde! Die Strecke ist zwar sehr abwechslungsreich, aber auch deutlich profiliert, sowie durch die langen Passagen an der Alster sehr windanfällig. Wenn man sich das Rennen gerade auf diesem Kurs vorne nicht richtig einteilt, wird das am Ende richtig heftig! Ich habe bei meinen drei erfolgreich absolvierten Teilnahmen in Hamburg schon selbst anständig Lehrgeld bezahlt. Das machen auch die vielen begeisterten Zuschauer nicht wett!“ so Trainer Kasselmann, der seine beiden Schützlinge auf dem Kurs mit Hilfe des Rads immer wieder erleben und anfeuern konnte.
Philipp Henseleit und Felix Knode laufen in der Gruppe Mockenhaupt bis zur Hälfte mit
„Philipp und Felix sind die erste Hälfte zusammen gelaufen. Die ersten 5 Kilometer waren nach einem heftigen Hagelschauer mit 18:27 Minuten vor allem für Philipp sehr ruhig, für einen Marathonanfänger schon sensationell kontrolliert.“ so Kasselmann. „Auf der Elbchaussee Richtung Landungsbrücken haben wir dann bei Kilometer 8 das Tempo angezogen und sind zu der Gruppe um Mona Stockhecke vom LT Haspa Marathon Hamburg aufgelaufen. Sabrina Mockenhaupt hat bis zum Halbmarathon für ihre Vereinskollegin ein super gleichmäßiges Tempo gemacht. Bis dahin war das Rennen für mich in der Gruppe dann auch so richtig zum Genießen!“ so Henseleit über seine Laufeindrücke von der ersten Hälfte.
„Dass sich die beiden mitgelaufen sind, führte auch zu einem tollen Nebeneffekt. Sie waren nämlich ständig im Fernsehen über das durch den NDR speziell für diese Gruppe eingesetzte Kamera auf dem Begleitmotorrad zu sehen. So hat mich der gefühlt halbe Verein permanent über die beiden auf dem Laufenden gehalten. Mein Handy hat ständig gebrummt! Man konnte richtig erkennen, dass alle mitgefiebert haben“ war Kasselmann an der Strecke so auf dem Laufenden.
Philipp Henseleit läuft in der zweiten Hälfte beeindruckend konstant – Felix Knode muss am Schluss mächtig kämpfen
„Ich habe bei Kilometer 20 aber gemerkt, dass die Gruppe ständig langsamer wurde. Die Druchgangszeiten stimmten in diesem Abschnitt nicht mehr. Ich habe dann im Tempo wieder zugelegt und bin mein Rennen fast alleine zu Ende gelaufen. Das war aber auch kein reines Vergnügen mehr, sondern vor allem auf den letzten drei Kilometern gegen den Wind und bergauf zum Ziel richtig schwer!“ zog Henseleit im Ziel sichtlich beeindruckt Bilanz.
„Ich selbst habe die Zwischenzeiten der beiden in der zweiten Hälfte über das vom Veranstalter bereitgestellte Athletentracking vorfolgen können. Nachdem Philipp bei Kilometer 35 durchlief und die Abschnitte immer noch einer wie der andere waren, konnte nicht mehr wirklich viel schief gehen. Live habe ich Philipp auf dem Abschnitt von Kilometer 37 nach 39 an der Außenalster gesehen. Das war schon beeindruckend zu sehen, wie er im mentalen Zieltunnel am Ende Läufer für Läufer auf dem letzten Abschnitt kassiert hat! Leider zeigten die in deutlichen Sprüngen immer langsamer werdenden Zwischenzeiten von Felix dann genau das Gegenteil. Felix musste auf diesem Abschnitt von Krämpfen geplagt richtig beißen. Er hat aber Charakter gezeigt und ist durchgelaufen!“ gibt Trainer Kasselmann seine Eindrücke wieder.
Fazit macht Lust auf mehr für beide MCM Athleten
„Philipp hat ein sensationelles Debut hingelegt. Vor allem die kontrollierte Renneinteilung mit einem bis zum Ende gleichmäßigen Kilometersplit von 3:40min hat alle tief beeindruckt. Da ist noch viel Luft nach oben! Felix wird mit seiner positiven Einstellung zum Laufen auch schnell wieder Anschluss finden!“ so die Bilanz von Kasselmann für die Zukunft der beiden Top Läufer des Marathon-Club Menden.